Diversitäten von Mythen im Kontext der Künste
des Instituts für Kunstgeschichte an der Karl-Franzens-Universität Graz in Kooperation mit dem Istituto Storico Austriaco a Roma, dem Historischen Institut beim Österreichischen Kulturforum in Rom.
Mythen sind von der Antike bis zur Gegenwart nicht nur Gegenstand künstlerischer Manifestationen sondern vermitteln geschickt gesellschaftliche, politische wie auch psychologische Aussagen. Trotz Ablehnung der heidnischen Götterwelt durch das Christentum lebt sie in der lateinischen und griechischen Literatur, die zum Bildungskanon des Mittelalters gehört, fort. Darüber hinaus sollen Mythen Wahrheiten beinhalten, die sich auf den Menschen, sein Leben und sein Verhalten beziehen und einen moralisierenden und ethischen Zweck verfolgen. Ab dem 15. Jahrhundert erleben antike Mythen vor dem Hintergrund einer humanistischen Bildung und mit einem moralisierenden Bezug zur Gegenwart den Siegeszug in der Kunst der Neuzeit.
Mit der Peripetie der Aufklärung wird der Mythos als eigene Denkform entdeckt und entwickelt sich in der Moderne zu einem Grundbegriff der Kunst, der auch im Sinne des mythischen Denkens als „Welt der Sinne“ verstanden werden kann. In den Debatten der Moderne ist eine Wiederbelebung des Mythos unverkennbar, diese manifestiert sich nicht zuletzt anhand der gestellten Frage nach der Funktion des Mythischen in einer Zeit, die nicht mehr mythisch zu sein scheint sowie der Kontextualisierung politischer Ebenen. Neben den theoretischen Diskursen, erfährt der Begriff zudem im Alltagsgebrauch eine Begriffserweiterung, wodurch sich der Mythos nicht mehr durch eine rein geschichtliche, sondern vielmehr durch eine starke Gegenwartssignifikanz auszeichnet. Diese Stilisierung hin zum Mythos kann berühmte Persönlichkeiten, Marken, Moden oder auch Medienereignisse umfassen.
Die HabilitandInnentagung bringt demzufolge unterschiedliche Blickwinkel auf das Phänomen des Mythos zueinander und stellt bewusst deren Heterogenität in den unterschiedlichen Begrifflichkeiten zur Diskussion, wobei es gilt, der synchronen Existenz der einzelnen Zugänge zum Themenfeld „Mythos“ und deren diachron nachzuvollziehende Geschichte gezielt zu begegnen.
Veranstaltungsort:
Historisches Institut Rom
Viale Bruno Buozzi 111-113
I-00197 Roma
Kontakt:
Mag. Dr. Eva Klein
Karl-Franzens-Universität Graz
Institut für Kunstgeschichte
Universitätsplatz 3/II
A-8010 Graz
T. +43 (0)316 380 2397
eva.klein(at)uni-graz.at
MMag. Dr. Dagmar Probst
Karl-Franzens-Universität Graz
Institut für Kunstgeschichte
Universitätsplatz 3/II
A-8010 Graz
T. +43 (0)316 380 8138
dagmar.probst(at)uni-graz.at