Die Bewahrung der Erde und ihrer ökologischen Systeme – diesem Thema widmen sich KünstlerInnen seit einigen Jahrzehnten immer intensiver. Ein Vorreiter des Kunstaktivismus ist der Maler und Objektkünstler Michelangelo Pistoletto. Der heute 83-Jährige brachte 2004 die Initiative „Das Dritte Paradies“ auf den Weg, in der ein adaptiertes Unendlichkeitszeichen auf ressourcenschonendes Handeln aufmerksam macht. Überall auf der Welt setzen KünstlerInnen dieses Zeichen auf verschiedenste Weise um. Der Altmeister selbst beehrt die Karl-Franzens-Universität Graz am Montag, 10. Oktober 2016, um 19 Uhr mit einem Vortrag. Der Eintritt ist frei.
Zunächst stellt Pistoletto seine Gedanken zur Verbindung von Kunst und Nachhaltigkeit vor, anschließend diskutiert er sie mit dem ägyptischen Chemiker und Unternehmer Dr. Ibrahim Abouleish, der sich im Rahmen der von ihm gegründeten SEKEM-Initiative für die soziale und materielle Entwicklung Ägyptens einsetzt. Dafür hat Abouleish bereits im Jahr 2003 den Alternativen Nobelpreis erhalten.
Am Dienstag, 11. Oktober 2016, verlagert sich das Programm ab 12 Uhr in die Natur: Der Botanische Garten der Uni Graz in der Schubertstraße ist Kulisse für die Installation „Paradise pAct“ der Künstlerin Nora Ruzscis, die Pistoletto und Abouleish gemeinsam besuchen werden. „Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, diese beiden Leitfiguren des nachhaltigen Handelns und Denkens bei einem Spaziergang durch den Garten zu begleiten“, unterstreicht die Kunsthistorikerin Ans Wabl, Mitarbeiterin der am Institut für Kunstgeschichte der Uni Graz angesiedelten Forschungsstelle Kunstgeschichte Steiermark und Organisatorin der Veranstaltung.
Der Besuch von Michelangelo Pistoletto wird auch an der Stadt Graz nicht unbemerkt vorbeigehen: Das Kunsthaus bespielt seine BIX Medienfassade zu seinen Ehren eine Woche lang mit dem Zeichen des Dritten Paradieses.
Vortrag von Michelangelo Pistoletto: „Das Dritte Paradies“ ; anschließend Gespräch mit Dr. Ibrahim Abouleish, SEKEM
Zeit: Montag, 10. Oktober 2016, 19 Uhr
Ort: Karl-Franzens-Universität Graz, Universitätsplatz 3/1, HS 01.15
Freier Eintritt.