Am 3. Dezember 2015 wurde das Habilitationsverfahren von Dr. Andrea Worm an der Karl-Franzens-Universität Graz erfolgreich abgeschlossen.
In ihrer von den Fachgutachtern (Prof. Dr. Wolfgang Augustyn, Zentralinstitut für Kunstgeschichte München, Prof. Dr. Harald Wolter-von dem Knesebeck, Universität Bonn und Prof. Dr. Jeffrey Hamburger, Harvard University) hoch gelobten Habilitationsschrift Geschichte und Weltordnung. Bildliche Modelle von Zeit und Raum vor 1500 hat Andrea Worm Formen der Visualisierung und Vermittlung historischen und geographischen Wissens in mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Universalchroniken, darunter auch Hartmann Schedels berühmte Weltchronik, untersucht. Die Veröffentlichung der Habilitationsschrift sowohl in deutscher wie in englischer Sprache ist bereits in Vorbereitung.
Der Forschungsschwerpunkt von Andrea Worm liegt auf der mittelalterlichen Kunstgeschichte und hier vor allem auf den Bildkünsten. Sie ist eine Spezialistin auf dem Gebiet der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Buch- und Wissenskultur.
Seit ihrer Dissertation 2004 über Das Pariser Perikopenbuch und die Anfänge der romanischen Buchmalerei an Rhein und Weser („summa cum laude“, veröffentlicht als Buch 2008) hat sich Andrea Worm in zahlreichen Publikationen immer wieder mit der Ausstattung liturgischer Handschriften, aber auch mit mittelalterlicher Kartographie sowie mit forschungsgeschichtlichen Themen und Fragestellungen befasst.
Als Wissenschaftlerin ist Andrea Worm international bestens vernetzt, wie die Stationen ihres Werdegangs illustrieren. 2005/06 war sie als Post-doc Stipendiatin am Kunsthistorischen Institut in Florenz; 2006/07 war sie mit der Katalogisierung von illuminierten Handschriften am Cambridge Illuminations Research Projekt der Universität Cambridge beschäftigt, wo sie im darauffolgenden Jahr ein Forschungsstipendium an der Cambridge University Library hatte. 2011 war sie Member des Institute for Advanced Study in Princeton. Im vergangenen akademischen Jahr gehörte sie zu den Initiatoren einer internationalen Forschergruppe am Institute for Advanced Studies in Jerusalem, die sich mit der Visualisierung von Wissen im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit befasst hat; das Projekt wird im Juni 2016 mit einer internationalen Tagung in Jerusalem seinen Abschluss finden.
Seit 2001 ist Andrea Worm in der universitären Lehre tätig. Neben der Universität Augsburg, wo sie lange Zeit als Wissenschaftliche Assistentin beschäftigt war, hat sie als Lehrbeauftragte auch an den Universitäten in Basel, Köln und Cambridge gearbeitet. Seit dem Wintersemester 2013 lehrt und forscht sie als Universitätsassistentin an unserem Institut.
Wir gratulieren Andrea Worm ganz herzlich zu ihrem Erfolg, wünschen ihr für die Zukunft alles Gute und hoffen, dass sie dem Institut für Kunstgeschichte der Karl-Franzens-Universität Graz als Forscherin und Lehrerin noch lange erhalten bleiben wird.