In der Architekturmoderne rückt der Gebrauch von Räumen verstärkt in den Fokus der Debatten um Architektur und Stadtplanung. Forschung und Planung beginnen, sich für den Einfluss des Gebauten auf den sozialen Raum zu interessieren. Damit rückt der Nutzer (zumeist männlich gedacht) ins Zentrum. Er wird zum Studienobjekt und zur epistemischen Figur, deren Bewegungen, Verhalten und Profil nun genau wissenschaftlich beobachtet werden. Diese Figur ist jedoch nicht nur ein neutraler Begriff, sondern auch mit Imaginationen sozialer Beziehungen und Normierungsbestrebungen überlagert. Sie zeigt sich geprägt von Widersprüchen und Spannungen. Die Konferenz geht der Frage nach, welche planerischen Strategien, entwerferischen Techniken und wissenschaftlichen Instrumentarien entwickelt oder genutzt wurden, um das Verhalten von Menschen in bestimmten Räumen vorherzusagen und zu steuern.
Mittwoch, 01.10.2025