Zwei Wochen im September befasst sich eine interuniversitäre Summer School mit den Themen „Weltkulturerbe – Kulturgüterschutz – Kulturkommunikation“. Geleitet von Dr. Eva Klein vom Institut für Kunstgeschichte der Uni Graz, fand die Summer School in den UNESCO-Welterbe-Städten Graz, Wien und Salzburg statt. Hohe Beteiligung von hochkarätigen Vortragenden, wie etwa dem Grazer Altstadtanwalt Dr. Manfred Rupprecht, sowie vielschichtige Kooperationen zeichneten das Format aus.
Nicht nur wurden ausgewählte Kulturerbe-Stätten gemeinsam mit renommierten ExpertInnen besichtigt. Auch die jeweiligen Strategien der Kulturkommunikation, -vermarktung und -vermittlung diskutierten die TeilnehmerInnen im Hinblick auf Kulturbildung und -tourismus.
Einen Höhepunkt der Summer School stellte der Empfang im Wiener Rathaus und der Vortrag der UNESCO-Generalsekretärin Irina Bokowa dar, die über die derzeitigen Herausforderungen im Kulturgüterschutz sprach. Darüber hinaus standen Aspekte der Denkmal- und Ortsbildpflege, der Stadtentwicklung und Konflikte in der Stadtplanung – zum Beispiel Spannung zwischen Tradition und Moderne beziehungsweise moderner Architektur im Welterbe – zur Debatte. Auch der Themenkomplex des Kulturgüterschutzes war Gegenstand regen Austauschs. Der Frage der Wechselseitigkeit von materiellem und immateriellem Kulturerbe wurde nachgegangen: Was ist immaterielles Kulturerbe, wie kommuniziert man dessen Wert und und welche Rolle hat es im Kontext des Weltkulturerbes?
Ebenfalls im September wurde die von Eva Klein kuratierte Ausstellung „Zwischen Skylla und Charybdis“, die das Künstlerhaus Graz und die Galerie Schnitzler & Lindsberger an der TU Graz gemeinsam zeigten, erfolgreich beschlossen. Das Ziel der Schau war es, das Bewusstsein für den gesellschaftlichen Wert von Kunstdenkmälern zu schärfen und neue Strategien eines verantwortungsvollen Umganges zu diskutieren. Am Beispiel des Hauses Albrecher-Leskoschek von Herbert Eichholzer, das ein seltenes Kunstwerk des Widerstandes von Axl Leskoschek gegen den Nationalsozialismus beherbergt, wurden transformative Prozesse in der zeitgenössischen Architektur initiiert.
Präsentiert wurden das Architekturmodell des Hauses Albrecher-Leskoschek, das im Rahmen einer Kooperationslehrveranstaltung der Technischen Universität Graz und der Karl-Franzens-Universität Graz entstanden ist sowie „Ein Quartett in 12 Familien“, das sich auf das Wandgemälde „Allegorie der Freunde“ von Axl Leskoschek bezieht. Die Verbindung von zeitgenössischen Strategien künstlerischer Auseinandersetzung mit komplexen wissenschaftlichen Themen ermöglichte neue Blickwinkel.