Cornelia Logemann
Derzeit befasst sie sich mit der Temporalität von Artefakten in der Zeit vor 1500. Permanent wurden und werden alte Artefakte in neue Kontexte integriert, alte Dinge für neue Zwecke verwendet. Historisierende Zugriffe auf die Vergangenheit, retrospektive Blicke in eine ältere Zeitstufe lassen sich vor allem an kunsthistorischen Gegenstandsbereichen ausmachen, etwa durch das Zitieren älterer Formen oder die Integration von alten Objekten in neue Artefakte in Form einer Spolie. Gemeinsam mit Kolleg*innen aus verschiedenen Disziplinen Zeitfugen – Zeitfugen (hypotheses.org) geht sie der Frage nach, wie sich verschiedene Zeitebenen in der Vormoderne an- und ineinanderfügen.
In einem weiteren Forschungsschwerpunkt geht es um allegorische Tapisserien zwischen Spätmittelalter und Früher Neuzeit. Durch ihre repräsentative Funktion sind Tapisserien ein wichtiges Transfermedium und eine zentrale Schnittstelle zwischen literarischer und visueller Bildung. Allegorische Tapisserien fungieren gleichsam als Ikonotexte, insofern sie auch literarische Praktiken der Zeit spiegeln.