Forschungsthemen des Arbeitsbereiches "Zentrum für GegenwartsKunst"
Im Arbeitsbereich "Zentrum für GegenwartsKunst" agieren interdisziplinär zusammengesetzte Projektgruppen unter Einschluss von Künstler:innen zu aktuellen Fragestellungen bezogen jeweils auf ein konkretes Jahres-Thema.
Der Arbeitsbereich "Zentrum für GegenwartsKunst" arbeitet explizit aus der Perspektive der Grundlagenforschung, die aus den Künsten und Kunstwissenschaften heraus erarbeitet und in interdisziplinäre und internationale Arbeitszusammenhänge überführt wird. Die Ergebnisse der an Grundlagenforschung orientierten, interdisziplinären Zusammenarbeit der Beteiligten fließen sodann mit innovativen Lehransätzen und -methoden in einem zweiten Schritt in die Lehre ein. Explizit dient der Arbeitsbereich der – notwendigen – Spezialisierung der Studierenden im Master und vor allem auch in der Doktoratsausbildung. Dies nicht nur, um das vorhandene Desiderat der spezialisierten, forschungsgeleiteten Lehre in der Kunstgeschichte der Universität Graz zu kompensieren, sondern vor allem, um den Wissenschaftsstandort Graz mit dieser signifikanten Akzentuierung des Arbeitsbereiches auf Gegenwartskunst und -kultur und im Konzert mit der Schwerpunktsetzung des Instituts für Kunst- und Musikwissenschaft auf Moderne und Gegenwart zu einem "Leuchtturm" nicht nur in Österreich, sondern in Europa und international zunächst für Nordamerika zu etablieren.
Während es in den USA durchaus üblich ist, dass Künstler:innen als Forschende und Lehrende in den Universitätsbetrieb integriert sind – und zwar nicht nur in den Humanities, z.B. in Art und Literature Departments, sondern auch in einigen Science Departments oder Forschungsinstituten, wie etwa dem Cal Tech (California Institute of Technology) oder dem MIT (Massachusetts Institute of Technology) – sind im deutschsprachigen Europa Künstler allenfalls in Kunsthochschulen tätig, d.h. als praxiserfahrene Experten der Künste.
Da aber Künstler:innen sich ebenso wie andere Spezialisten mit bestimmten Themen, technischen und medialen Problemstellungen, kulturellen oder politischen Fragen beschäftigen, eben aber aus dem Bereich der Kunst, bleibt die Aufnahme ihrer themenbezogenen Beiträge der individuellen Rezeption überlassen. Um einen systematischen, themenzentrierten Austausch mit Wissenschaftlern zu organisieren, müssen also Formen der Kooperation erprobt werden, in denen diese nicht dem Zufall oder punktuellen Begegnungen bei Veranstaltungen überlassen werden.