Das 18. Jahrhundert war eine Zeit des Wandels für die europäische Violinkultur, in der das Zusammenspiel von Pädagogik, Mäzenatentum und Musikverlagen neue Formen der Musikpraxis und des musikalischen Wissens hervorbrachte. Die Konferenz möchte die vielfältigen Dynamiken untersuchen, welche die Violinenausbildung und -praxis mit Blick auf Musiktheorie und Ästhetik im Zeitalter der Aufklärung beeinflusst haben.
Die Veranstaltung legt den Fokus auf die Lehrmethoden und das Repertoire eines Jahrhunderts, in dem Violinschulen zunehmend an Bedeutung gewannen und sich institutionalisierten. Dabei wird untersucht, wie sich das soziale und politische Klima auf die Musikausbildung, die Karrieren von Violinist:innen und die Rolle von Mäzenen bei der Förderung musikalischer Talente und der Verbreitung von Musik und Musiker:innen auswirkte. Die Mobilität von Violinisten und die von ihnen geschaffenen Netzwerke werden ebenso analysiert wie die Rolle der Drucker bei der Gestaltung des Musikmarktes, die lokale Traditionen mit den Anforderungen eines zunehmend internationalen Repertoires in Einklang brachten.
Durch die Zusammenführung von Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Disziplinen möchte diese Konferenz neue Perspektiven auf das Erbe der europäischen Violinschulen des 18. Jahrhunderts und ihren Platz in der allgemeinen Geschichte der Musikkultur bieten. Die Konferenzbeiträge werden folgende Themen behandeln:
- die Weitergabe von musikalischem Wissen im Rahmen der Violinausbildung im Zeitalter der Aufklärung
- die Verbreitung von Lehrmethoden und Repertoire für das Violinspiel in Europa
- der Einfluss des sozialen und politischen Klimas des 18. Jahrhunderts auf die Musikausbildung, das Mäzenatentum und die Karrieren von Geiger:innen
- die Mobilität der Geiger:innen und die damit verbundenen europäischen Musiknetzwerke
- die Rolle der Mäzene bei der Zirkulation von Musik und Musiker:innen im Europa des 18. Jahrhunderts
- die Rolle der Frauen in der Violinausbildung und -praxis im 18. Jahrhundert
- Drucker und der Musikmarkt: regionales vs. internationales Repertoire
- die Entwicklung des Geigenbaus und sein Einfluss auf die Spieltechniken
- aktuelle wissenschaftliche Kriterien in Editionen und Katalogen
- Erhaltung und Archivierung von Sammlungen zu historischen Musikschulen
- Interdisziplinäre Methoden zur Rekonstruktion der historischen Musikausbildung
- Rezeptions- und historiographische Perspektiven auf die Violinausbildung im 18. Jahrhundert
Wissenschaftlicher Ausschuss
Agnese PAVANELLO, Cristina SCUDERI, Gesa ZUR NIEDEN
Standort
Universität Graz, Institut für Kunst- und Musikwissenschaft, Meerscheinschlössl - Mozartgasse 3, 8010 Graz
Termin
19.-21. Mai 2026
Dauer der Präsentationen
Die Vorträge sollten 20 Minuten lang sein, im Anschluss gibt es ein Zeitfenster von 10 Minuten für Fragen und Diskussion. Die Konferenzsprache ist Englisch. Die Veranstaltung wird auf Video aufgezeichnet.
Bewerbungen
Die Bewerbungen sollten enthalten:
- eine offizielle Version des Abstracts von maximal 300 Wörtern
- einen kurzen Lebenslauf von maximal 150 Wörtern
Bitte senden Sie Ihre Dateien an: nora.eder(at)uni-graz.at
Frist für die Einreichung von Proposals: 30. November 2025
Frist für die Benachrichtigung über die Annahme der Proposals: 15. Dezember 2025
Alle weiteren Informationen zum Call for Papers
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an nora.eder(at)uni-graz.at