In ihrer Monographie beleuchtet die Autorin Kunstwerke des westlichen Kunstkanons und der internationalen Performance Art, deren gemeinsamer Nenner weibliche (Selbst-) Repräsentation ist.
Methoden und Forschungsansätze unterschiedlicher Disziplinen adaptierend, werden die ausgewählten Kunstwerke eingehend diskutiert. Der historische Abriss, entlang dessen sich die Studie entfaltet, basiert auf der Kunstgeschichte des Westens, den Visual Culture Studies sowie neuen methodischen Ansätzen der Theaterwissenschaft. Die daraus resultierende multiple Perspektive wird durch Ausblicke in den Bereich der Kultursoziologie erweitert. Zudem werden die Werke auf der Basis philosophischer Denkfiguren reflektiert; zu nennen sind hier vor allem der Geist–Körper-Dualismus, die Transimmanenz und die Theorie der Performativität.
Mit diesem Ansatz werden sedimentierte und verflochtene visuelle Strukturen wieder in eine Sichtbarkeit überführt und aufgezeigt, wie diese unser Sehen seit 500 Jahren mit-beeinflussen.
Iris Julian ist Kulturwissenschaftlerin, Autorin, Universitätsdozentin und lebt in Wien wo sie das Grey Room Studio organisiert. Vor ihrer Promotion an der Akademie der bildenden Künste Wien (2022) war sie assoziiertes Mitglied der Forschungsgruppe „Mediale Teilhabe“ mit Sitz in Konstanz. Zuletzt erschien 2024 ihre Studie Singular Plural Ways of Staging Together zu experimentellen Probeformaten bei transcript (Bielefeld). Derzeit unterrichtet sie Kunstgeschichte an der Universität Graz.