Politik und Kunst: ein Verhältnis mit langer Tradition. Spätestens seit den 1960er-Jahren intensiviert sich dieses Verhältnis. Kunst versteht sich seither nicht nur als Medium der Dokumentation historischer - politischer - Ereignisse und Personen oder der Reaktion auf bestehende Verhältnisse. Kunst selbst hat heute den Anspruch, Politik - und somit auch Gesellschaft - zu gestalten, aktiv zu intervenieren und zu sabotieren, engagiert zu sein, andere Perspektiven zu eröffnen. Dem Selbstverständnis gegenwärtiger künstlerischer Praxis nach, kann Kunst schon lange nicht mehr nur als ein Bereich verstanden werden, mit dem Politik betrieben wird, sondern vielmehr - und radikalisierter gedacht - Kunst ist Politik.
Was aber ist und will Politik als Kunst bzw. politisierte Kunst? Welcher Kunst- und Künstlerbegriff verbindet sich damit, welche Kunstformen dominieren dieses Terrain und warum? Sabine Flach geht diesen Fragen anhand ausgewählter Beispiele nach, um zu untersuchen, in welchem Verhältnis hier damage und control zu verstehen sind.